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    Loch Ness Map

    Was Sie sehen werden...

    1

    Fort Augustus Abtei

    2

    Gorries Höhle

    3

    Hufeisenschraube

    4

    Kirschinsel

    Lehnen Sie sich zurück, entspannen Sie sich und genießen Sie die Schönheit von Loch Ness in seiner ganzen Pracht. Auf der Karte sind einige wichtige Highlights aufgeführt.

    Spirit

    Informationen zu sicherheit und verhalten an bord

    Cruise Loch Ness begrüßt Sie herzlich an Bord.

    Beim Cruise Loch Ness-Schiff handelt es sich um ein speziell angefertigtes Kreuzfahrtschiff, das den Vorschriften der britischen Staatlichen Stelle für Seefahrt und Küstenwache (MCA) entspricht.

    Im Interesse Ihres eigenen Komforts und Ihrer Sicherheit bitten wir Sie, die folgende Durchsage aufmerksam zu verfolgen.

    Sollte der unwahrscheinliche Fall einer Notsituation eintreten, hören Sie den über die öffentliche Lautsprecheranlage des Schiffes bekanntgegebenen Instruktionen und den von Besatzungsmitgliedern erteilten Anweisungen bitte aufmerksam zu.

    Rettungswesten befinden sich unter den Sitzen im Salon sowie in gekennzeichneten Behältern auf dem unteren Hinterdeck und dem Oberdeck. Alle Instruktionen werden im Salon und am Fenster des Steuerhauses übersichtlich angezeigt. Bei Bedarf sind Ihnen die Besatzungsmitglieder behilflich.

    Rettungsinseln befinden sich auf dem oberen Hinterdeck. Die Rettungsinseln werden automatisch oder manuell ausgelöst. Bei ihrem Besteigen bieten die Besatzungsmitglieder Instruktionen und Hilfe. Der Kapitän erinnert die Passagiere mit Kindern daran, dass Rennen an Bord verboten ist und sich Kinder unter ständiger Aufsicht ihrer Eltern befinden müssen.

    Bitte werfen Sie keine Abfälle über Bord sondern verwenden Sie die auf dem Schiff platzierten Abfallbehälter. Auf dem Cruise Loch Ness-Schiff herrscht RAUCHVERBOT, das sich auf sämtliche Bereiche bezieht.

    Auf dem Unterdeck bieten wir eine Bar mit einer großen Auswahl an Bier, Souvenirs und selbstverständlich Malzwhisky.

    Die Damentoilette befindet sich Richtung Steuerbord (rechts), die Herrentoilette Richtung Backbord (links).

    Bei weiteren Fragen oder Anliegen steht Ihnen die Besatzung jederzeit zur Verfügung.

    Nun wird es aber Zeit, dass Sie sich zurücklehnen, entspannen und die Wunder von Loch Ness im Great Glen genießen … und bitte keine Monster füttern!

    Loch Ness

    Loch Ness

    Sie durchfahren gerade den weltberühmten See „Loch Ness“. Das tiefe, dunkle Tal hat jedoch mehr als nur ein Monster zu bieten.

    Der Loch Ness ist Bestandteil des Great Glen, einer tektonischen Verwerfung, die sich von einem Bereich unterhalb der Nordsee im Nordosten bis zum Rand der Festlandplatte im Südwesten hinzieht. Sie teilt Schottland in zwei Hälften.

    Das Felsgestein, aus denen das Schottische Hochland besteht, wurde vor mehr als fünfhundert Millionen Jahren in warmen tropischen Gewässern, weit südlich des Äquators aufeinander geschichtet. Vor gut vierhundert Millionen Jahren kollidierten die Kontinente Nordamerika und Europa, was zu einer Gebirgsbildung gigantischen Ausmaßes führte. Diese Berge werden Kaledonische Berge genannt. 20 Millionen Jahre später entstand die Verwerfungslinie des Great Glen: das nördlich des Lochs gelegene Gebirge verlagerte sich um 100 km (65 Meilen) südwestwärts und bildete dort ein gewaltiges Tal.

    Schließlich driftete Nordamerika ab und der Atlantik tat sich auf. Mit dem Eintritt der Kontinente in die nördlichen Breitengrade zogen sie die großen Eiszeiten an, was zur Erosion der gewaltigen gezackten schottischen Gebirge führte, aus denen jene Stümpfe wurden, die Sie heute zu beiden Seiten der Reiseroute sehen.

    Mit dem Ende der letzten Eiszeit vor ca. 12000 Jahren füllte sich der Loch Ness mit Süßwasser und nahm seine heutige Gestalt an. Ein Großteil der sich ansiedelnden Pflanzen und Bäume wurden im Mittelalter abgehackt und gefällt, um daraus Holzkohle für die Verhüttung zu gewinnen. Die heute hier verbreiteten Nadelwälder bestehen in erster Linie aus eingeführten Arten wie Lärche, Douglasfichte, Sitka-Fichte, Gemeine Fichte und sogar den Mammutbaum gibt es.

    Der einzige in Schottland beheimatete Nadelbaum, die Waldkiefer, lässt sich am besten in Naturschutzgebieten wie Glen Affric studieren. Das Regenwasser wird von Torfsümpfen getrübt, weshalb das Wasser des Lochs so düster wirkt.

    Der Loch ist ca. 35 km (23 Meilen) lang, im Durchschnitt 1,5 km (1 Meile) breit und 230 m (754 Fuß) tief. Im Loch Ness hätte die gesamte Weltbevölkerung mehr als dreimal Platz. Der See enthält mehr Wasser als alle Seen, Flüsse und Stauseen von England und Wales zusammengenommen, einschließlich der gesamten Wassermenge des Lake District (Seenbezirk) in England.

    Platz hat dieser Ort also mehr als genug, um das eine oder andere Geheimnis zu bergen.

    Boat Wake

    Das geheimnis des Loch Ness

    Halten Sie Kameras und Fotoapparate stets bereit, man weiß nie, wann der Loch etwas Ungewöhnliches preisgibt, das ein Foto oder eine Filmaufnahme lohnt.

    Ob die an der Oberfläche des Lochs gesichteten Phänomene auf Nessie zurückzuführen sind, wird auch weiter Gegenstand einer lebhaften Debatte sein und es gibt diesbezüglich zahlreiche Theorien. Werfen wir daher einen Blick auf die Vergangenheit des Monsters von Loch Ness und prüfen wir, ob sie Anhaltspunkte bietet. Die erste aufgezeichnete Beobachtung einer rätselhaften Kreatur im Loch geht auf Columban von Iona und das Jahre 565 n. Chr. zurück. Er war ein schottisch-irischer Missionar, der den hier ansässigen Pikten das Christentum predigte.

    Möglicherweise handelte es sich bei der Geschichte lediglich um eine Parabel, um die Kraft der christlichen Kirche zu veranschaulichen. Ein großer Fisch wurde bereits im 19. und frühen 20. Jhdt. gesichtet. 1933 wurde die Geschichte dann aufgrund einer Reihe von Fotos und Berichten, die aussagten, das Wesen gesehen zu haben, mit einem Schlag weltweiter bekannt. Das berühmteste Bild, auf dem ein graziöser Hals aus dem Wasser ragt, stellte sich als Fälschung heraus. Es wird jedoch für immer das ikonische Bild des Monsters von Loch Ness schlechthin bleiben

    Wissenschaftler wiesen nach, dass Tiere mit langen Hälsen aufgrund der niedrigen Temperatur und des Mangels an geeigneter Nahrungszufuhr nicht im kalten Wasser leben könnten.

    Bei manchen Motiven handelt es sich wohl um Irrtümer, Abbildungen von Tauchvögeln und vorsätzliche Erfindungen. Die überwiegende Mehrheit der Sichtungen weiß von einem einzelnen Höcker zu berichten, bei dem es sich auch um ein großes Lebewesen handeln könnte. Das Echolot weist starke Objekte im Tiefwasser nach – der Lebensraum von Fischen, nicht von Lebewesen mit Luftatmung. Bedauerlicherweise erwiesen sich die gesammelten Beweise größtenteils als Irrtümer und Fälschungen, oder sie waren undeutbar.

    Als Erklärung des Rätsels wurde die mögliche Ansiedlung von Stören im Gewässernetz angeführt, von denen bekannt ist, dass sie jahrhundertealt werden und enorme Ausmaße erreichen können. Den Weltrekord hält ein Exemplar mit 8,3 m Länge und einem Alter von über 240 Jahren. Ein Stör ist vielleicht nicht ganz ein Monster, wie es im Buche steht, doch wenigstens hätte man so ein konkretes Lebewesen als Erklärung gefunden.

    Fort Augustus Abbey

    Fort Augustus und die Abtei

    An diesem Ende des Lochs besteht schon seit Beginn der Geschichtsschreibung eine Gemeinde.

    Nach Columban von Ionas Vorarbeit, die nördlichen Pikten zur Annahme des Christentums zu bewegen, schwankte die Region kontinuierlich zwischen heidnischen und christlichen Vorstellungen. Dies blieb so bis zur Ankunft von St. Cumin im Glen. Er knüpfte an das Werk seines Vorgängers an und etablierte das Christentum in diesem Teil des Schottischen Hochlands restlos.

    Er baute hier eine Kirche. Das Dorf wurde unter dem Namen „Cille Chuimein“ [Cumins Kirche] bekannt. Von den Einheimischen wird es auch weiterhin so genannt. Die Schule des Ortes heißt „Kilcumen Academy“. Nach dem zweiten Jakobitenaufstand im Jahre 1715 (die Jakobiten waren die Anhänger der katholischen StuartMonarchie) ließ General George Wade ein Straßennetz mit Cille Chuimein als Mittelpunkt anlegen.

    Auch ein neues Fort baute er hier, das er zu Ehren des Lieblingssohns von Herzog Cumberland, der William Augustus hieß, Fort Augustus nannte. Nach Fertigstellung des Forts wurde Fort Augustus der englische Name des Dorfes. Das Fort hatte gewaltige Ausmaße und wies eine robuste Konstruktion auf. An jeder Ecke befanden sich vier schwer geschützte Basteien. Es bot einer starken Militäreinheit Quartier.

    Zum letzten Jakobitenaufstand kam es 1745. Das Fort kapitulierte vor jakobitischen Truppen, die es zuvor mit Kanonen schwer beschädigten. 1746 brachte der Herzog von Cumberland, nach dem das Fort benannt war, den Jakobiten eine Niederlage bei. Er entschloss, dort sein Hauptquartier einzurichten, doch es stellte sich als unbewohnbar heraus. Die vorgefundene Zerstörung erzürnte Cumberland und er beging an den Hochländern eine Reihe von abscheulichen Schreckenstaten. Nach 1745 wurde das Fort nicht mehr wiederhergestellt. Nachdem Lord Lovat es der Regierung abgekauft hatte, ließ er ein Gebäude zum Jagdhaus umfunktionieren. 1878 gab er das Fort an die Benediktinermönche, die an die Fundamente und die verbleibenden Gebäude des Forts eine Abtei anbauten.

    Die Mönche betrieben hier bis 1993 eine Internatsschule und bis 1998 ein Besucherzentrum. Zu der Zeit war es die größte im Privatbesitz befindliche Sehenswürdigkeit in Schottland. Die ansehnlichen Gebäude wurden seitdem zu Apartments umgebaut und sind nicht mehr öffentlich zugänglich.

    Gorrie's Cave

    Gorrie’s Cave

    Der verdeckte Eingang zur Gorrie’s Cave [Gorrie-Höhle] befindet sich zwischen den Felsen am Südende des Lochs.

    Gorrie war ein berüchtigter Viehdieb und sein richtiger Name lautete Alexander MacDonald. Die Höhle diente ihm als Unterschlupf.

    Als Überlebender der Schlacht von Culloden war er fest entschlossen, den Herzog von Cumberland, Befehlshaber der Rotröcke, zu ermorden, um so die seinen Clanmitgliedern beigebrachte Niederlage zu rächen.

    Er legte sich an einem Berghang auf die Lauer. Sein Augenblick schien gekommen, als der Herzog mit seinen Truppen vorbeizog. Gorries Donnerbüchse war voll geladen mit Schrot und Nägeln. Er hielt sich versteckt, bis der Herzog in Schussweite kam.

    Zu Gorries Unglück gab er einen schlechten Schuss ab, der sein Ziel verfehlte. Er machte auf dem Absatz kehrt, um seine Höhle aufzusuchen, wurde dabei von Rotröcken verfolgt, die auf der Heide jedoch seine Spur verloren.

    Es gelang ihm, monatelang unentdeckt in der Höhle zu bleiben, während ihm seine Frau und andere Dorfbewohner Nahrung und andere Vorräte brachten. Schließlich gaben die Rotröcke die Suche auf. Was aus dem Mann wurde, der die Flucht vor den harten Praktiken Cumberlands ergriff, ist nicht bekannt.

    Sonar Demonstration

    Echolot-Vorführung

    An alle auf dem Oberdeck: begeben Sie sich nun, wenn Sie mögen, in den Salon, dort beginnt in Kürze eine Vorführung über die Verwendung des Echolots im Loch Ness.

    Das Echolot ist das einzige effektive Hilfsmittel zur Durchführung von Unterwassersuchen, das dem Menschen zur Verfügung steht. Es sendet Schallimpulse aus, die von Objekten im Wasser reflektiert werden. Die reflektierten Schallwellen lassen sich dann interpretieren.

    Insbesondere ist Echolot imstande, Objekte mit einer von Wasser abweichenden Dichte zu orten. Da die Wände des Lochs aus Gestein sind, reflektieren sie starke Signale, das verschlammte Seebett dagegen ergibt schwächere Signale.

    Luft reflektiert äußerst stark. Lebendes Fleisch dagegen reflektiert nur schwach, da es fast dieselbe Dichte wie Wasser aufweist. Bei der Suche von Tieren mithilfe von Echolot sind es die Lungen eines Säugetiers oder Reptils, oder die Schwimmblase eines Fisches, die für den Großteil der reflektierten Impulse verantwortlich sind.

    Mit Echolot lässt sich nur die Stärke eines Objekts, nicht jedoch seine Größe angeben. Man könnte denken, dass diese zwei Parameter identisch sind, was jedoch nicht der Fall ist. So wird beispielsweise ein Mann, der mit einem Tauchergerät durch den Ortungsstrahl schwimmt, als äußerst starkes Signal wahrgenommen. Doch es ist in erster Linie die Luft im Tauchergerät und in der Tauchermaske, die als starker Impuls reflektiert wird.

    Als im Rahmen der Operation Deepscan im Jahre 1987 drei sehr starke Objekte geortet wurden, war die Angabe ihrer Ausmaße nicht möglich, da Tiere unterschiedliche Signalstärken haben. Aale beispielsweise haben keinen Luftsack im Körper, weshalb es quasi unmöglich ist, sie zu orten.

    Geübte Benutzer des Echolots sind in der Lage, die Größe von Objekten aus eigener Erfahrung abzuschätzen. Darrell Lowrance von Operation Deepscan schätzte ihr stärkstes Ortungsobjekt größer als einen Hai und kleiner als einen Wal ein.

    Die meisten unter uns wären sicher zufrieden, wenn sich Nessie in diesem Bereich befinden würde.

    Horseshoe Scree

    Horseshoe Scree

    Richtung Steuerbord (rechts) befindet sich ein weitläufiger Bereich, der mit geborstenem Gestein bedeckt ist und in etwa die Form eines Hufeisens aufweist (daher auch der Name: Horseshoe Scree = Hufeisen-Schutthalde).

    Einer volkstümlichen Überlieferung zufolge wollte das Monster an dieser Stelle aus dem Loch ausbrechen, doch der Hang war zu steil und es glitt zurück in die Wassertiefen.

    Eine Schutthalde wird durch die Jahrhunderte währende Einwirkung jahreszeitlich bedingter Witterung verursacht. In die Ritzen der Felsoberfläche tritt Wasser ein. Bei Frost breitet sich das Wasser aus und sprengt den Fels, der daraufhin den Hang hinunterrutscht. Im schottischen Hochland sind derartige Geröllanhäufungen vielerorts sichtbar. Da sie leicht in Bewegung geraten und auf alles und jeden in ihrer Reichweite prasseln, sind sie überdies äußert gefährlich.

    Im Jahre 1985 legte Monsterjäger Steve Blackwell einen geräumigen Käfig ins Wasser, den er mit einem Netz voll mit Lachsen köderte.

    Aus Sicherheitsgründen wurde die Aktion vom Wissenschaftsteam „Loch Ness Project“ überwacht. Zwar wurde mit dem Käfig eine Whisky-Firma als Sponsor gewonnen, die einzigen Monster, die den Köder schluckten, waren jedoch nur Journalisten auf der Suche nach einer aufregenden Story für die Sauregurkenzeit.

    Die menschen des Great Glen

    Der Great Glen ist eine natürliche Kommunikationsader, die sich durch das Schottische Hochland zieht.

    Nach dem Rückgang der Eismassen vor 12.000 Jahren wurden die Berge und Täler Schottlands von Flechten und Gräsern, später auch von Bäumen besiedelt. Auch Tiere, von der immer üppigeren Vegetation angelockt, ließen nicht lange auf sich warten. Vor rund 8000 Jahren erschien dann der Mensch im Glen.

    Bei diesen Menschen handelte es sich um Steinzeitmenschen, die kaum Spuren hinterließen: sie lebten in Höhlen und Behelfsunterkünften. Es wird davon ausgegangen, dass sie den Englischen Kanal vom europäischen Kontinent aus über die damals noch bestehende Landbrücke überquerten und im Laufe der folgenden sieben Jahrtausende weiter nordwärts zogen.

    Vor ca. 5000 Jahren begannen die Menschen mit dem Ackerbau und gründeten Gemeinschaften. Um 500 n. Chr. kam es zu einer irischen Invasion. Die Eindringlinge waren die Pikten, das erste der in diesen Gefilden im Laufe der Zeit einfallenden keltischen Völker, und sie machten mit den verbliebenen Hochländern der Bronzezeit kurzen Prozess.

    Im 6. Jhdt. n. Chr. landeten weitere Iren. Sie hießen Skoten und waren ebenfalls keltischen Ursprungs.

    Innerhalb weniger Jahrzehnte vereinigten sich die Pikten und die Skoten und ihr Land machte sich als Schottland einen Ruf. Bisweilen wird König Kenneth (843 n. Chr.) als erster König Schottlands genannt. Ist dem so, wäre Schottland das älteste Königtum der Welt, das bis zum heutigen Tag existiert. In der Tag ein stolzer und unübertroffener Anspruch.

    Im 11. Jhdt. stellte Macbeth – ungerechterweise schlechtgemacht von Shakespeare – die ersten Polizeikräfte auf. In den kommenden Jahrzehnten folgten zahlreiche Schlachten, bis Schottland Ende des 13. Jhdts., trotz heldenhafter Gegenwehr durch William Wallace, von Eduard von England überrannt wurde.

    Die Unabhängigkeit wurde schließlich im Jahre 1328 von König Robert I. (Robert the Bruce) ein für alle Mal gesichert und die englischen Ansprüche auf Schottland abgeschmettert. Tatsächlich hat sich die schottische königliche Linie erhalten: die derzeitige Monarchin von Großbritannien und Nordirland stammt von König Robert I. von Schottland ab.

    We waren die Jakobiten?

    Auch nach Robert I. setzten sich die Grenzstreitigkeiten mit England fort. Es gab zahlreiche Versuche, die Kronen zu vereinigen.

    Eine der bekannteren diesbezüglichen Absprachen war die geplante Hochzeit von James IV. von Schottland mit der Schwester König Heinrichs VIII. von England, wodurch sich eventuell die Vereinigung der Kronen herbeiführen ließ. Doch der Plan ging nicht auf. Die Franzosen, von jeher in guter Beziehung mit den Schotten, baten James, König Heinrich von seinen kontinentalen Eroberungsplänen abzuhalten. Die resultierende Schlacht endete für die Schotten mit einem Fiasko.

    Viele Jahre später erbte die Tochter James’ V., Maria Stuart, die Königskrone. Als Katholikin musste sie jedoch zugunsten ihres Sohnes James VI. abdanken und war schließlich von der Gnade ihrer Cousine Elisabeth I. von England abhängig. Eine Vielzahl verschiedener Ereignisse, die von Hollywood oft ungenau dargestellt wurden, führten schließlich zu ihrer Hinrichtung.

    Mit dem kinderlosen Tod Elisabeths I. von England erbte James VI. von Schottland eine weitere Krone, die englische Königskrone. Somit kam es zur Vereinigung der Kronen. Der König wurde fortan James VI. und I. genannt.

    Mit seinem Entschluss, von England aus zu regieren, überließ er Schottland auf dem silbernen Tablett Großbritannien. Schottlands eigener König gab die hart erkaufte Unabhängigkeit seines Landes preis. Robert I. hätte sich im Grabe umgedreht, hätte er dies gewusst!

    König James’ Enkel, James VII. von Schottland und II. von England, trat zum Katholizismus über. Mit diesem Schritt versetzte er das protestantische England in Panik. James’ Tochter Mary und ihrem protestantischen Gatten Wilhelm von Oranien wurde nahegelegt, ins Land einzufallen: der Sturz König James’ war besiegelt. Seine Anhänger wurden später „Jakobiten“ genannt (der lateinische Name von James ist „Jacobus“).

    Ihre Aufstände in den Jahren 1689, 1715 und 1717 scheiterten allesamt. Auch James’ Enkelsohn Bonnie Prince Charlie Stuart (der „hübsche Prinz Charlie“) wurde in der Schlacht von Culloden im Jahre 1746 besiegt.

    2014 kam es zu einem Referendum, das entscheiden sollte, ob sich Schottland von Großbritannien abspalten sollte oder nicht. Die Nein-Stimmen überwogen mit einer hauchdünnen Mehrheit. Manche vertreten die Meinung, ein neues Referendum müsste abgehalten werden, da es für ein Land merkwürdig sei, seine eigene Unabhängigkeit abzulehnen. Andere dagegen bevorzugen die von der Union gebotene Stabilität.

    Dazu haben wir auf der Royal Scot nur soviel zu sagen: „Behalten Sie das Thema im Auge!“

    Cherry Island

    Cherry Island

    Werfen Sie auf der Anfahrt zum Kanal einen Blick nach rechts, sehen Sie die einzige Insel des Loch Ness.

    Sie heißt Cherry Island und ist ein „Crannog“ – eine vermutlich um Christi Geburt künstlich angelegte Insel. Im frühen 20. Jhdt. machte sich einer der in Fort Augustus ansässigen Mönche daran, mithilfe eines frühen Tauchanzugs ihre Bauweise zu studieren. Sie weist im Fundament hauptsächlich überkreuz angeordnete Baumstämme auf.

    Der Bau hatte defensiven Charakter. Es gab auch Pikten, die ihre Behausungen auf Inseln errichteten und diese über einen Steg mit dem Ufer verbanden. Häuser wie diese hat nicht nur den Vorteil, Schutz vor wilden Tieren zu bieten und den Fischfang zu erleichtern: sie ließen sich obendrein auch gut verteidigen. In der Regel bereitete den Angreifern schon der Zugang in die Behausung Schwierigkeiten. Meistens gaben sie sich mit Viehraub zufrieden und zogen wieder ab. Stand der Angriff einer ernst zu nehmenden Streitkraft bevor, konnte der Steg verbrannt werden und die Feinde drangen nicht einmal auf die Insel vor.

    Es gibt zahlreiche Crannogs in Schottland. Mehrere davon wurden von Archäologen untersucht, die entlang des Verlaufs der versunkenen Stege Holzkohle entdeckten. Dies lässt darauf schließen, dass die Taktik der in Brand gesteckten Stege vielfach angewandt wurde.

    Beim Bau des Kaledonischen Kanals wurde der Wasserspiegel um zwei Meter angehoben. Der dadurch ausgelöste Wellengang setzt Cherry Island einer steten Erosion aus, was eines Tages dazu führen wird, dass sie im Loch versinkt.

    Caledonian Canal

    Der Kaledonische Kanal

    Mit der nahenden Ankunft im Kaledonischen Kanal neigt sich unser Kreuzfahrtabenteuer auf dem Loch Ness seinem Ende zu.

    Der Kanal ist eine außergewöhnliche Konstruktion. Wir empfehlen Ihnen, nachdem Sie von Bord gegangen sind, die Schleusentreppe hinaufzusteigen, um sich einen angemessenen Eindruck von diesem Wunder der vorviktorianischen Ingenieurskunst, gebaut zur Regierungszeit Georgs III. und Georgs IV., zu verschaffen.

    Er wurde zwischen 1803 und 1822 errichtet, weist eine Gesamtlänge von 95 km (60 Meilen) auf, liegt an seinem höchsten Punkt um 45 m (150 Fuß) über dem Meeresspiegel und umfasst 39 Schleusen, 10 Brücken und 4 Aquädukte. Bauingenieur war Thomas Telford. Die Länge des Kanals wird zu fast zwei Dritteln von den natürlichen Gewässern Loch Ness, Loch Oich und Loch Lochry gegeben.

    Zweck seiner Anlage war es, eine sichere Reise durch Schottland zu ermöglichen und Schiffen die bisweilen tückische Umfahrung Nordschottlands zu ersparen, wo Stürme und französische Freibeuter ihr Unwesen trieben.

    Kurz nach seiner Eröffnung büßte der Kanal aufgrund des Baus leistungsstarker Dampfschiffe erheblich an Wert ein und dieser Umstand hätte gut und gern sein Ende bedeuten können. Doch der Kanal überstand sowohl diese als auch zahlreiche spätere drohende Stilllegungen, von denen sich die letzte 1990 ankündigte. Inzwischen steht er unter Denkmalschutz und wird mit staatlichen Fördermitteln unterstützt.

    Handelsschiffe verkehren im Kanal nicht, dagegen wird er inzwischen in erster Linie von Touristenschiffen wie diesem und zahlreichen Kabinenkreuzern und Binnenschiffen in Anspruch genommen.

    Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an das Kanalmuseum rechts von der Schleusentreppe.

    Damit ist unsere heutige Fahrt zu Ende. Wir steuern in Kürze unseren Ankerplatz an, bleiben Sie daher bitte bis auf weitere Anweisung der Besatzung auf ihren Plätzen sitzen.

    Wir hoffen, dass Ihnen die Schiffsreise Freude gemacht und sie kulturell bereichert hat. Wir wären Ihnen sehr verbunden, wenn Sie die Royal Scot anderen Personen, denen sie während Ihres Urlaubs und danach begegnen, weiterempfehlen würden.