Sie heißt Cherry Island und ist ein „Crannog“ – eine vermutlich um Christi Geburt künstlich angelegte Insel. Im frühen 20. Jhdt. machte sich einer der in Fort Augustus ansässigen Mönche daran, mithilfe eines frühen Tauchanzugs ihre Bauweise zu studieren. Sie weist im Fundament hauptsächlich überkreuz angeordnete Baumstämme auf.
Der Bau hatte defensiven Charakter. Es gab auch Pikten, die ihre Behausungen auf Inseln errichteten und diese über einen Steg mit dem Ufer verbanden. Häuser wie diese hat nicht nur den Vorteil, Schutz vor wilden Tieren zu bieten und den Fischfang zu erleichtern: sie ließen sich obendrein auch gut verteidigen. In der Regel bereitete den Angreifern schon der Zugang in die Behausung Schwierigkeiten. Meistens gaben sie sich mit Viehraub zufrieden und zogen wieder ab. Stand der Angriff einer ernst zu nehmenden Streitkraft bevor, konnte der Steg verbrannt werden und die Feinde drangen nicht einmal auf die Insel vor.
Es gibt zahlreiche Crannogs in Schottland. Mehrere davon wurden von Archäologen untersucht, die entlang des Verlaufs der versunkenen Stege Holzkohle entdeckten. Dies lässt darauf schließen, dass die Taktik der in Brand gesteckten Stege vielfach angewandt wurde.
Beim Bau des Kaledonischen Kanals wurde der Wasserspiegel um zwei Meter angehoben. Der dadurch ausgelöste Wellengang setzt Cherry Island einer steten Erosion aus, was eines Tages dazu führen wird, dass sie im Loch versinkt.